Wer eine Immobilie verkaufen oder vermieten möchte, benötigt laut Gesetz einen gültigen Energieausweis. Doch seit dem 1. November 2020 gilt mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) eine neue Rechtsgrundlage, die die vorherige EnEV ersetzt hat. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann ein Energieausweis Pflicht ist, welche Arten es gibt, wieviel die Ausstellung kostet und worauf Sie unbedingt achten sollten.
1. Was ist ein Energieausweis – und warum ist er wichtig?
Ein Energieausweis dokumentiert den energetischen Zustand einer Immobilie. Käufer und Mieter erhalten damit wichtige Informationen über den voraussichtlichen Energieverbrauch und können verschiedene Objekte besser vergleichen.
Im Energieausweis enthalten sind:
- – Energieeffizienzklasse (A+ bis H)
- – Endenergiebedarf oder -verbrauch (in kWh/m²a)
- – Angaben zu Heizungsart, Baujahr, Bauweise und Modernisierungen
- – Empfehlungen zur Verbesserung der Energieeffizienz (bei Bedarfsausweisen)
Tipp: Der Energieausweis ist bereits bei Besichtigungen unaufgefordert vorzulegen. Die wichtigsten Angaben müssen in Immobilienanzeigen genannt werden. Wer das versäumt, riskiert Bußgelder bis zu 15.000 €.
Welche Unterlagen Sie neben dem Energieausweis noch für den Immobilienverkauf benötigen, erfahren Sie in unserem Beitrag:
👉 Welche Unterlagen werden für den Immobilienverkauf benötigt?
2. Seit 2020 gilt das GEG – was ist neu?
Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) wurden im November 2020 die bisherigen Vorschriften aus EnEV, EnEG und EEWärmeG in einem Gesetz zusammengeführt. Für Eigentümer bedeutet das:
- – Energieausweise unterliegen neuen formalen Anforderungen.
- – Die Pflicht zur Vorlage und Angabe energetischer Kennwerte in Anzeigen wurde verschärft.
- – Der Ausweis muss von einer qualifizierten Fachperson erstellt werden.
3. Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis – was ist der Unterschied?
Es gibt zwei Arten von Energieausweisen:
| Bedarfsausweis | Verbrauchsausweis | |
| Grundlage | Gebäudeanalyse durch Fachperson | Durchschnittlicher Energieverbrauch der letzten 3 Jahre |
| Aussagekraft | Unabhängig vom Nutzerverhalten | Nutzerabhängig |
| Pflicht für | Gebäude mit < 5 Wohneinheiten & Baujahr vor 1977 | alle anderen Gebäude |
| Preis | ca. 300–500 € | ca. 80–150 € |
Tipp: Auch wenn der Verbrauchsausweis günstiger ist, bietet der Bedarfsausweis meist eine realistischere Darstellung – besonders bei leerstehenden Immobilien oder bei gemischt genutzten Objekten.
Eine kompakte Übersicht über die gesetzlichen Grundlagen, Kosten und den Ablauf finden Sie hier:
👉 Immobilienverkauf in Bayreuth – das sollten Sie wissen
4. Wann ist der Energieausweis Pflicht?
Ein Energieausweis ist erforderlich bei:
- – Verkauf oder Vermietung einer Immobilie
- – Neubau
- – Umfassender Sanierung (z. B. Dach, Fenster, Außenwände)
Ausnahmen gelten für:
- – Denkmalgeschützte Gebäude
- – Gebäude mit < 50 m² Nutzfläche
- – Nicht regelmäßig beheizte Immobilien (z. B. Lagerräume, Stallungen)
- – Bei Zeitvermietung
5. Wie lange ist ein Energieausweis gültig?
Ein Energieausweis gilt 10 Jahre. Danach muss er erneuert werden, z. B. bei:
- – Ablauf der Gültigkeit
- – Modernisierungen
- – Nutzungsänderungen oder Umbauten
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Ihr Ausweis noch gültig ist, prüfen wir das gerne für Sie.
Achten Sie darauf, dass der Ausweis von einem zertifizierten Energieberater ausgestellt wird. Reine Online-Angebote ohne Vor-Ort-Begehung sind bei Bedarfsausweisen nicht zulässig.
Fazit: Energieausweis rechtzeitig einholen – und professionell verkaufen und vermieten
Ein gültiger Energieausweis ist beim Immobilienverkauf und bei der Vermietung gesetzlich vorgeschrieben – und gleichzeitig ein wichtiges Signal für Transparenz und Qualität. Lassen Sie sich beraten, welche Ausweisart für Ihre Immobilie notwendig ist und vermeiden Sie rechtliche Risiken.
Sie möchten eine Immobilie in Bayreuth verkaufen und benötigen einen Energieausweis – oder sind sich unsicher, welche Variante laut GEG für Ihr Objekt vorgeschrieben ist?
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Hinweis: Dieser Beitrag dient der allgemeinen Information und stellt keine rechtliche oder steuerliche Beratung dar. Mehr Informationen dazu erhalten Sie hier.